Verhaltensänderung – eine Herausforderung, die sich meistern lässt

  • Beitrags-Kategorie:Psychologie
  • Beitrag zuletzt geändert am:19. Oktober 2021

In meiner Tätigkeit als kPNI-Therapeutin geht es vereinfach gesagt darum, bei meinen Klienten zugunsten deren Gesundheit Verhaltensänderungen einzuleiten. Diese betreffen den Lebensstil, meistens geht es um Ernährung oder um körperliche Aktivität.

Ein Verhalten ist tausendmal erprobt, oft bereits automatisiert und ganz tief verankert. In vielen Fällen hat es sich bereits in der Kindheit festgesetzt, weil es einem so vorgelebt wurde. Entsprechend schwierig ist es, solche Strukturen zu durchbrechen und neue Wege einzuschlagen.

Man braucht es nicht zu beschönigen: Verhaltensänderungen umzusetzen ist energieraubend, zeitaufwändig und schwierig. Eine neue Gewohnheit muss 66 Tage lang wiederholt und angewendet werden, bis sie sich richtig etabliert – eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Umso wichtiger ist es, dass man dabei eine gute Begleitung und Unterstützung hat.

Um den Part als begleitender Coach zufriedenstellend und erfolgreich ausfüllen zu können, habe ich mich selber einer Verhaltensänderung unterzogen. Genauer: einer Ernährungsumstellung mit Hilfe des 30-tägigen RESET-Programms von artgerecht.com. Ich wollte herausfinden, wie sich meine Klienten fühlen, wenn sie sich im Rahmen einer Darmsanierung, einer Entgiftung, einer Entlastung des Verdauungstraktes oder aufgrund von Unverträglichkeiten angewöhnen müssen, sich anders zu ernähren als gewohnt. Und es war mir wichtig, die möglichen Stolpersteine zu erkennen.

Hier einige meiner Erkenntnisse, die mit vielen weiteren in den einfachen und praxisnahen Leitfaden einfliessen, den ich derzeit eigens für meine Klienten erstelle.

  • Vor dem Start muss man sich bewusst machen, was man von der Umstellung erwartet oder erhofft. Dies herauszufinden ist auch ein ganz wichtiger Baustein im Rahmen einer kPNI-Therapie.
  • In den ersten Tagen oder Wochen ist es erforderlich, sich täglich mit der Ernährungsumstellung auseinanderzusetzen. Das geht aber nicht anders, da man sonst sofort wieder in die alten Muster zurückfällt.
  • Eine Ernährungsumstellung ist jedoch keine Tortur, sondern eine spannende  Erfahrung, bei der die «alten Gewohnheiten» auch nicht komplett ausgeschaltet werden müssen.
  • Es lohnt sich, den Menüplan nicht einfach nur anzupassen, sondern ihn so zu gestalten, dass der Genuss nicht zu kurz kommt. Dazu braucht es die Offenheit, Neues auszuprobieren und sich auf unbekannte Geschmackserlebnisse einzulassen. Natürlich besteht dabei das Risiko, dass auch mal etwas nicht schmeckt. Doch das kommt kaum je vor.
  • Sehr hilfreich ist es, wenn andere im Haushalt wohnende Personen mitmachen.

Ich habe das RESET-Programm gemeinsam mit meinem Partner umgesetzt, wobei ich die Federführung übernahm, mich um den Speiseplan kümmerte und auch meistens kochte. Zu zweit macht eine Ernährungsumstellung auf jeden Fall mehr Spass, man verfolgt die gleichen Ziele und tauscht sich automatisch darüber aus.

Mit dem Gefühl von Verzicht hatten wir beide nicht zu kämpfen. Das lag in erster Linie daran, dass ich innerhalb der Vorgaben des Programms  abwechslungsreiche und ausgewogene Menüs gestaltete und regelmässig passende Desserts einbaute.

Natürlich gab es auch Tage, an welchen wir zum Essen eingeladen oder unterwegs waren und es deshalb komplizierter war, unseren Plan durchzuziehen. Mit einer guten Vorausplanung lassen sich aber auch solche Hürden meistern.

Alles in allem hat uns die Verhaltensänderung beim Essen sehr gut getan, mein Partner verlor dabei auch einige Kilo und wir werden einige Punkte aus dem Programm definitiv weiterverfolgen. Denn auch wir sind keine Ausnahme, sondern müssen unsere neuen Gewohnheiten 66 Tage durchziehen, bis sie schliesslich zur selbstverständlichen Normalität werden.

Möchtest auch du dein Essverhalten nachhaltig in eine andere Richtung lenken? Gerne stehe ich dir dabei begleitend zur Seite und unterstütze dich mit meinen auf eigenen Erfahrungen gründenden Tipps und meinem Know-how als kPNI-Therapeutin.

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