Lebensstilmedizin – Gesundheit ist kein Minus-Spiel

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  • Beitrag zuletzt geändert am:30. März 2022
Lebensstilmedizin

Um die Hintergründe der wichtigen fünf Doktoren und somit die Basis der Lebensstilmedizin zu verstehen, stelle ich gerne die Frage: «Was ist für dich Gesundheit?» Überlege dir doch mal ein, zwei Minuten wie du diese Frage beantworten würdest.

«Abwesenheit von Krankheit», so lautete früher die Definition von Gesundheit. Doch mittlerweile hat sich diese Meinung zum Glück gewandelt. In der Psycho-Neuro-Immunologie bezeichnen wir Gesundheit als die Fähigkeit sich an physische, kognitive, emotionale und soziale Herausforderungen anpassen zu können. Dies zeigt schon sehr deutlich, dass Gesundheit auf verschiedenen Ebenen passiert. Das bietet uns diverse Möglichkeiten und Vorgehensweisen, um unser Wohlbefinden zu beeinflussen und zu verbessern.

Aus diesem Grund basieren meine Coachings auf den folgenden fünf Doktoren: Dr. Ernährung, Dr. Bewegung, Dr. Atmung, Dr. Schlaf und Dr. Kälte. Ich schliesse nicht aus, dass die Liste der fünf Doktoren noch weiter ergänzt werden könnte, gerade weil ich mich zurzeit auch intensiv mit dem Thema «Faszien» auseinandersetze und diese wiederum eine faszinierende Welt eröffnen, welche den Blick auf unseren Körper um ein Vielfaches vertieft. Ich bilde mich laufend weiter und lasse neu angeeignetes Wissen dauernd in meine Arbeit einfliessen. Die fünf Doktoren bilden aber bereits eine gute und breite Grundlage, um das spannende Netzwerk «Mensch» vielseitig zu betrachten und über mehrere Wege positiv zu beeinflussen.

Dr. Ernährung

Weiter oben habe ich bereits beschrieben, dass es für eine gute Gesundheit darum geht, möglichst anpassungsfähig zu sein. Beim Doktor Ernährung bezieht sich das auf die metabolische Flexibilität (Anpassungsfähigkeit des Stoffwechsels). Dies bezeichnet den Austausch, den Verbrauch und das Teilen von Energie in deinem Körper und zwischen den Organen. Funktionieren diese Prozesse optimal, hat dies einen stärkenden Effekt auf dein Immunsystem. Zudem hat Dr. Ernährung die Mitochondrien (die Kraftwerke unserer Zellen) im Visier. Werden diese in Anzahl und Aktivität gesteigert, hat das positive Effekte wie: Reduktion von Entzündungen, Verbesserung der Darmflora-Zusammensetzung, gesteigerte Energieproduktionsfähigkeit, Förderung von Stoffwechsel und Immunfunktion.

Dr. Bewegung

Jedem von uns ist bewusst, dass durch Muskelaktivität Energie verbrannt und durch regelmässiges Training die physiologische Leistungsfähigkeit des Körpers gesteigert wird. Bewegung hat aber auch Einfluss auf feinere oder weniger beachtete Prozesse. Egal ob wir einer stetigen, moderaten Aktivität nachgehen oder ob wir eine kurze, intensive Trainingseinheit absolvieren, alle Arten von Bewegung sorgen für eine Ausschüttung von sogenannten «Myokinen» in unseren Muskeln. Diese Myokine haben diverse positive Eigenschaften im Körper und zeigen, dass unsere Muskulatur auch ein stoffwechselaktives Organ – ähnlich einer Drüse – darstellt. Mit dem Einsatz von Dr. Bewegung nutzen wir also eine Hormondrüse!

Und an dieser Stelle auch ein kurzer Exkurs zum Thema Faszien, welche ich durch ihre untrennbare Verbindung zur Muskulatur dem Dr. Bewegung zuordne, die aber durch ihr netzwerkartiges Dasein und das Verweben unseres ganzen Körpers deutliche Spuren zu den anderen Doktoren ziehen. Die verschiedenen Qualitäten unserer Faszien und die unterschiedlichen Techniken sie zu manipulieren, verdeutlichen nochmals zusätzlich, wie stark unser Körper ein grossartiges und noch immer nicht komplett ergründetes Wunderwerk ist. In jedem einzelnen Doktor stecken enorme Möglichkeiten zur Beeinflussung unserer Gesundheit. Zieht man die Faszien auch noch hinzu, steigert sich das Potential ins Unermessliche.

Dr. Atmung

In Zusammenhang mit Dr. Atmung steht meist die Regenerationsfähigkeit im Vordergrund. Mit diversen Atemübungen und -techniken können wir enormen Einfluss auf unser vegetatives Nervensystem nehmen. So schaffen wir dem Parasympathikus, welcher für Erholung, Verdauung, Regeneration usw. verantwortlich ist, in unserem schnelllebigen und fordernden Alltag vermehrt Raum.

Die Möglichkeiten von Dr. Atmung reichen aber noch viel weiter. Durch die Anwendung von sogenannten Hyperventilationsübungen lassen wir den Kohlensäurespiegel im Blut sinken. Mit der Methode von Luft-Anhalten wiederum erreichen wir eine kurzfristige Sauerstoffunterversorgung im Gewebe. Beide Varianten sorgen für einen hormetischen Reiz mit diversen positiven Effekten auf Ebene von Hormonen und Neurotransmittern. Bei sinnvollem und bewusstem Einsatz können diese Techniken die Neuroplastizität (Gehirnwachstum) verbessern, Entzündungen reduzieren und die Sauerstoffversorgung sowie Regenerationsfähigkeit im Gewebe steigern.

Dr. Schlaf

Er befasst sich hauptsächlich mit unserem Bio-Rhythmus und konzentriert sich auf Licht, Dunkelheit und andere Methoden, die unser Nervensystem beeinflussen. Für unseren Tag-/Nacht-Rhythmus ist primär das Orexigensystem im Körper verantwortlich. Dieses System kannst du dir als eine Art Universalschalter für Wachheit und Schlaf vorstellen. Mit Dr. Schlaf kümmern wir uns mehrheitlich darum, dieses Orexigensystem zu regenerieren und dadurch die Produktion unseres Schlafhormons Melatonin zu steigern. Melatonin sorgt nicht nur für einen guten und erholsamen Schlaf, sondern hat als wichtiges Antioxidans entscheidende Funktionen in unserem Immunsystem.

Dr. Kälte

Mit dem Einsatz von Dr. Kälte beeinflussen wir hauptsächlich zum einen unser Fettgewebe und dessen hormonellen und immunmodulierenden Funktionen, zum anderen die Produktion von Hitzeschockproteinen. Diese helfen unter anderem dabei, dass dein Immunsystem früher und präziser reagiert und es dich somit besser schützt. (à Link Kältetraining Workshops)

Zusammenfassend ist wichtig zu erkennen, dass es für eine gute Gesundheit nicht darum geht, möglichst viele Risikofaktoren auszuschalten, sondern mehr von positiven Massnahmen und Angewohnheiten in unseren Alltag einzubauen! Das Ausschliessen von Risikofaktoren führt zu einem restriktiven und schlussendlich auch ungesunden Leben, da es zu immer weniger Anpassungsfähigkeit und immer mehr Anfälligkeit führt.

Unerwartete Herausforderungen, neue Angewohnheiten und der Einsatz von Hormese sind der Weg zu mehr Wohlbefinden. Kälte, Hitze, Hunger, Durst, Erschöpfung, Atemveränderungen, hormetische Nährstoffe – alle haben einen Effekt auf den gesamten Körper. Aus diesem Grund ist kein Doktor im Vordergrund und wichtiger als die anderen. Je nach Situation, Beschwerden und Vorgeschichte kann es Sinn machen, Schwerpunkte und Prioritäten zu setzen. Doch schlussendlich profitiert jeder Doktor von den anderen vier Kollegen und aus psychologischer Sicht macht es manchmal am meisten Sinn, dort anzusetzen, wo man es am wenigsten erwartet oder wo der Einstieg am einfachsten gelingt.

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Ich freue mich auf dich!

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