Geschrieben von Claudia Müller
Als Erweiterung zur Einführung in die «Artgerechte» Ernährung in einem vorangehenden Blog, widme ich mich diesmal einem nächsten Aspekt: der frischen, naturbelassenen Nahrung.
Ich möchte dir die Gründe für eine pflanzenbasierte Ernährung aufzeigen und auf gewisse Herausforderungen hinweisen.
Wenn wir an die menschlichen Ursprünge zurückdenken, ist jedem klar, dass es noch keine abgepackten, bereits gewaschenen oder verarbeiteten Produkte gab. Heute überquellen die Regale fast und es gibt nicht selten von einem einzigen Produkt zig Ausführungen, wobei der Otto-Normalbürger oftmals kaum die Unterschiede erkennen kann.
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Fokus: pflanzenbasierte Ernährung
Es liegt also auf der Hand, dass der Mensch darauf ausgerichtet ist, seine Nahrung zu suchen und selbst zu verarbeiten. Dass das Suchen und Jagen nicht mehr nötig (und auch möglich) ist, kann man akzeptieren, aber dass die Nahrungsmittel möglichst frisch sein sollten, ist ein ganz wichtiger Aspekt.
Wir sollten zu 90% oder mehr frische Zutaten verwenden und diese selbst verarbeiten. Natürlich kann nicht jeder einen eigenen Garten pflegen (ich habe übrigens auch keinen), aber es gibt diverse Möglichkeiten wie man an frische Zutaten herankommt und es liegt an einem selbst, diese eigenhändig zu verwerten.
Selbstzubereitetes schmeckt immer viel besser, weil nicht nur Zeit und Mühe drinstecken, sondern weil man auch feinere Geschmacksnuancen einbauen kann, was beim industriell erzeugten Einheitsbrei komplett fehlt.
Regional, Saisonal und kurze Zutatenliste
Sprechen wir von frischen Zutaten, sind die Aspekte wie Saisonalität und Regionalität immens wichtig. So gelangt ganz automatisch Abwechslung auf den Teller – sowohl optisch als auch in Bezug auf die enthaltenen Mikronährstoffe.
Etwas Offenheit und Neugier sind gefragt. Kaufe beispielsweise nicht immer den gleichen Salat, auch wenn diesen alle Familienmitglieder am Tisch mögen, sondern kaufe je nach Saison unterschiedliche Salate, um mehr Vielfalt in der frischen Nahrungszufuhr zu erreichen.
Der Frische-Aspekt in der artgerechten Ernährung hat aber nicht nur mit der Vielfalt und dem besseren Geschmack zu tun, sondern hauptsächlich mit Gesundheit.
Je kürzer die Zutatenliste und je kleiner der Verarbeitungsaufwand eines Nahrungsmittels ist, umso gesünder ist es für uns. Stark verarbeitete Produkte bergen die Gefahr von zu viel Zucker, schlechten Fetten und anderen ungewollten Zusatzstoffen.
Aus diesem Blickwinkel stellt sich dann für mich die Frage, wie gesund und sinnvoll der momentane Trend der veganen Ernährung ist?
Vegane Ernährung: Lösung oder Trend?
Den Wechsel auf (vermehrt) pflanzliche Nahrung unterstütze ich vollkommen und ist natürlich auch in meinen Coachings sehr oft ein wichtiger Punkt. Doch der Trend zu einer veganen Ernährung umfasst ganze Produktionslinien, welche mit der Aussage «gesund weil vegan» die Käufer locken.
Leider sind all die verschiedenen Fleischersatzprodukte oder Alternativen für andere nicht-vegane Angebote oft stark verarbeitete, industriell produzierte Erzeugnisse. Kombiniert mit dem Aspekt, dass viele Nahrungsmittel, welche als «natürlich» angepriesen werden, defacto oft hoch verarbeitet sind.
Man könnte fast meinen, dass die vegane Bewegung die Legitimation zu einer Künstlichkeit bei den Nahrungsmitteln erteilt. Schliesslich sollen sie wie tierische Nahrungsmittel aussehen, aber kein Tier enthalten. Sie sollen klima- und tierschonend sein, das Bedürfnis nach Fleisch, Milch und Käse befriedigen und zusätzlich auch noch schnell und ohne Aufwand auf dem Teller landen.
Auf der Basis einer für den Menschen artgerechten Ernährung haben diese Produkte in unserem Menüplan nichts oder nur selten etwas zu suchen. Vom Geld, welches mit solchen Trend-Foods verdient wird und den Margen, welche auf die Produkte aufgeschlagen werden sowieso abgesehen.
Die Herausforderung Eiweiss/Protein
Legen wir den Fokus vermehrt auf pflanzenbasierte Nahrung stellt sich automatisch die Herausforderung der genügenden Abdeckung mit dem einen Hauptnährstoff Eiweiss. Denn pflanzliche Produkte enthalten insgesamt weniger von diesem wichtigen Baustoff und unser Körper kann das pflanzliche Eiweiss weniger gut einbauen als das Tierische.
Möchte man sich pflanzliche Eiweisse zu Nutze machen ist vor allem die Kombination von verschiedenen Quellen wichtig, damit die kleinsten Eiweissbausteine – die Aminosäuren – in unterschiedlichem Verhältnis kombiniert werden.
Die schweizerische Gesellschaft für Ernährung hat zu den pflanzlichen Proteinlieferanten und deren Qualität je eine Übersichtsgrafik erstellt, diese stelle ich dir hier gerne zur Verfügung:
🗒️ Lade den Info-Graph: Pflanzliche Proteinlieferanten für mehr Protein-Vielfalt auf dem Teller herunter und lasse dich inspirieren!
🗒️Lade den Info-Graph: Proteine – qualitative Aspekte herunter und erfahre mehr zu den Aminosäuren!
Hast du noch Fragen? Kontakt aufnehmen.
Eine pflanzenbasierte, eiweissreiche Ernährung sind sich die meisten von uns nicht gewohnt, deshalb muss man sich auch mit der Zubereitung dieser Nahrungsmittel befassen, gerade wenn man eben nicht auf stark verarbeitete Industrieprodukte zurückgreifen will.
Aus der Sicht der Psycho-Neuro-Immunologie kann ich zudem nicht darüber hinwegsehen, dass gerade die Hülsenfrüchte, welche als die besten pflanzlichen Proteinquellen gelten, in Bezug auf unsere Darmgesundheit oft Schwierigkeiten bereiten.
Haben wir einen gesunden Darm und alles funktioniert einwandfrei, ist der Konsum von Hülsenfrüchten kein Problem. Doch leider ist gerade der Darm und dessen Durchlässigkeit ein Grundstein und/oder Mitspieler für viele verschiedene Krankheiten.
Zu dieser Problematik leisten auch glutenhaltige Getreide ihren Beitrag, welche in einer pflanzenbasierten Ernährung ebenfalls mehr Aufmerksamkeit erhalten.
Wie so oft, wenn es um Themen im Bereich der Ernährung geht, ist die abschliessende Empfehlung nicht ganz einfach und es gibt kein klassisches schwarz-weiss oder gesund-ungesund Denken. Bist du unsicher, was nun für dich persönlich gut ist, empfiehlt sich ein Gesundheitscoaching.
Fälle deine Kaufentscheidung mit Bedacht
Bei jeder Kaufentscheidung triffst du die Wahl für oder gegen die Art und Weise der Erzeugung, Verarbeitung, Zutatenauswahl und Vermarktung.
Und nicht zuletzt auch für oder gegen DEINE Gesundheit.
Nutze diese Wahlfreiheit und wähle gezielt und mit Bedacht aus, was du dir und deinem Körper zuführen möchtest.
Ich plädiere dazu, dass wir uns wieder viel mehr auf naturbelassene, frische Nahrung zurückbesinnen, saisonal und regional auswählen und uns der eigenen Zubereitung stellen und den Kochlöffel selbst in die Hand nehmen.
Durch langes Auskochen von Hülsenfrüchten beispielsweise, kann man die darin enthaltenen Schutzschichtzerstörer der Darmschleimhaut minimieren.
Mit der Auswahl von glutenfreiem Getreide wie Hirse, Hafer, Buchweizen u.a. kann man einen weiteren Störfaktor für unsere Darmgesundheit umgehen.
Schmackhaft sind diese Alternativen allemal, auch wenn man sich allenfalls mit der Verarbeitung etwas auseinandersetzen muss.
Mit dem Fokus auf naturbelassene, frische und selbst zubereitete Nahrungsmittel tut man sich insgesamt bereits so viel Gutes, dass es auf jeden Fall eine massvolle Kombination mit wenig tierischen Nahrungsmitteln leiden mag. Wird dabei auf tierische Produkte aus artgerechter Haltung geachtet, ist man sicherlich auf einem guten Weg.
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Ich betrachte meinen bisherigen Werdegang als ständige Erweiterung meines «Repertoires» und werde dieses auch weiterhin laufend erweitern.
Ich bin fasziniert vom menschlichen Körper, seiner Wirkungsweise als grosses Netzwerk in sich selbst und als Teil seiner Umwelt. Weitere Informationen findest du auf meiner Seite “Über mich“, oder nimm einfach Kontakt mit mir auf, um persönlich mit mir zu sprechen.
FAQs
Diese Ernährungsform konzentriert sich auf pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Früchte, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Nüsse, usw. Sie ist mittlerweile auch unter dem Begriff “plant based” verbreitet.
Eine genügende Abdeckung mit dem wichtigen Baustoff Eiweiss kann eine Herausforderung sein, gerade wenn der Bedarf noch zusätzlich erhöht ist beispielsweise bei Sportlern, nach Verletzungen oder im Alter. Aber auch die Abdeckung mit gewissen Mikronährstoffen muss man genau anschauen.
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